Die Stillzeit. Eine innige und einmalige Zeit für Mutter und Kind. Genießen Sie diese einzigartige Zeit mit Ihrem Baby. Stillen ist nicht nur nähren. Stillen ist Liebe. Stillen ist Geborgenheit. Stillen ist einmalig!
Schwangerschaft und Geburt waren aufregend, gefühlsintensiv und teilweise anstrengend. Ihre Schwangerschaft ist vorbei und Ihr Baby ist gerade auf die Welt gekommen. Wahrscheinlich liegt es auf Ihrer Brust. Sie fangen an die ersten Körperkontakt herzustellen und Zärtlichkeiten auszutauschen. Ein unbeschreibliches Gefühl. Die meisten Frauen legen Ihr Kind nun zum ersten stillen an. Und das aus gutem Grund. Stillen ist das Beste,was Sie für Ihr Kind tun können. In diesem Artikel geben wir einen Einblick in die Zeit des Stillens. Wie sie verläuft, auf was Sie achten sollten, welche Probleme entstehen können und wie man sie erfolgreich aus dem Weg räumt.
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Die Stillzeit – wichtig für Mutter und Kind!
Die Stillzeit ist eine sehr innige und gefühlsvolle Zeit. Sie beginnt unmittelbar nach der Geburt. Sobald Ihr Baby auf die Welt gekommen ist wird es Ihnen auf die Brust gelegt. Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, Ihr Kind zu stillen, haben Sie nicht nur eine super Entscheidung getroffen, Sie erleben nun eine völlig neue Erfahrung, voller positiver Gefühle.
Ihr Kind liegt also bei Ihnen auf der Brust. Der erste Kontakt zwischen Ihnen wird hergestellt. Sie beide fangen an, die ersten emotionalen Bindungen aufzubauen. Nun dauert es eine Weile bis Sie Ihr Kind zum ersten Stillen anlegen können. Jetzt beginnt die Stillzeit. Wenn es soweit ist, wird es Ihnen Ihr Baby schon aktiv mitteilen. Dazu fängt es entweder lauthals an zu schreien oder es fährt mit dickem Schmatzen die Zunge vor und zurück. Dreht es dabei das Köpfchen hin und her, signalisiert es Ihnen, dass es das erste Mal gestillt werden möchte.
Wie lange soll die Stillzeit dauern?
Die WHO empfiehlt, Ihr Baby innerhalb der ersten 6 Monate voll zu stillen. Erst dann sollte allmählich Beikost zu gefüttert werden. Oft ist es auch so, dass Babys, je nach Größe und Energie, zusätzliche Nahrung sogar ab dem 6 Monat benötigen. Was aber für Sie noch lange kein Grund sein muss, abzustillen. Wenn Sie das Bedürfnis haben, Ihr Kind weiterhin zu stillen, ist das nur von Vorteil. Solange genügend Muttermilch vorhanden ist und Ihr Säugling nach dieser verlangt, ist alles gut. Bis zu 2 Jahren, empfiehlt die WHO, soll ein Kind im besten Fall von der Mutter gestillt werden.
Vorräte anlegen
Wenn es für Sie möglich ist, können Sie Vorräte Ihrer Milch anlegen. Dies können Sie ganz einfach mit einer Milchpumpe erledigen. Dadurch werden Sie etwas unabhängiger, weil jemand Anderes Ihr Baby auch mal füttern kann. Wollen Sie z.B. einfach mal in Ruhe einkaufen gehen, einmal göttlich shoppen oder einfach mal Zeit alleine mit Ihrem Partner verbringen, ist die abgepumpte und eingefrorene Muttermilch Ihre kleine Rettung. So sind Oma, Tante oder Freundin in der Lage, Ihr Kind zu versorgen, ohne dass es auf die Muttermilch verzichten müsste.
TIPP: Nehmen Sie zum Einfrieren ein geeignetes Gefäß und beschriften Sie es mit Datum und Menge (in ml). So behalten Sie die Kontrolle über Reserven und wissen stets, wieviel Sie Ihrem Kind geben können. Die eingefrorene Muttermilch können Sie einfach schonend in einem Wasserbad oder in einem Vaporisator * erhitzen.
Hilfe, mein Baby kriegt nie genug!
Das kann einen einfachen Grund haben. Denn: Babys wachsen. Und das enorm. Oft aber passiert das schubweise. In dieser Zeit braucht Ihr Baby besonders viel Muttermilch und will ständig gestillt werden. Das kann für Sie sehr anstrengend werden. Aber Ihr Kind braucht in diesem Moment einfach mehr Nahrung, um die benötigte Energie aufzubringen. Evtl. kann Sie das sogar in Stress versetzten, weil Sie vielleicht denken, Sie könnten Ihr Kind nicht ausreichend versorgen. Hier gilt: Machen Sie sich keine Sorgen. Solange Milch vorhanden ist, werden Sie Ihr Baby versorgen können, so wie eine Mutter das macht.Je häufiger Sie Ihr Kind an die Brust legen, desto mehr Milch wird auch produziert. Suchen Sie das Gespräch mit Ihrer Hebamme. Sie hat Tipps für diese besondere Zeit und kann Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
TIPP: Hier kann der Rat Ihrer Hebamme oder einer Stilberaterin weiterhelfen.
Stillpositionen
Es gibt verschiedene Positionen, die sie beim Stillen einnehmen können. Jede davon hat ihre ganz besonderen Vorteile. Wie Sie Ihr Baby am besten gestillt bekommen, hängt ganz von der Situation ab.
Übersicht der Stillpositionen
- Stillen in der Wiegehaltung
- Stillen im Liegen
- Stillen mit Rückengriff
Ernährung in der Stillzeit
Es gibt einige Besonderheiten, die die richtige Ernährung in der Stillzeit betreffen. Diese haben wir für Sie in einem Spezial-Thema zusammengestellt. Hier erfahren Sie alles Wichtige rund um die Ernährung in der Stillzeit. Schließlich ist die eigene Ernährung die Ausgangslage für die Produktion der Muttermilch und die Grundlage für die Ernährung Ihres Babys. Eine bedachte, gesunde Ernährung ist die Grundvoraussetzung beim Stillen.
Rauchen in der Stillzeit
Vom Rauchen während des Stillens wird dringend abgeraten. Sie kennen es ja schon aus der Schwangerschaft. Dies ist in der Schwangerschaft und auch in der Zeit des Stillens schädlich für Ihr Baby. Es verändert die Hormone der stillenden Mutter. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Muttermilch. Da sich der Glimmstängel unmittelbar auf die Milchproduktion (Menge) und die Milchqualität (toxische Substanzen) auswirkt, ist dies auch schädlich für Baby. Giftige Stoffe können über die Muttermilch direkt auf den Säugling übertragen werden. Es wäre unverantwortlich, weiterhin zu qualmen.
Hinweis: Wenn Sie unbedingt rauchen müssen, bitte niemals in Gegenwart des Kindes und schon gar nicht in geschlossenen Räumen. Der Passivrauch enthält giftige Stoffe, die Ihrem Kind schaden. Wir raten daher dringend davon ab! Auch davon, gänzlich zu rauchen! Während der gesamten Schwangerschaft und der Stillzeit nicht rauchen!
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat dazu ein informatives PDF erstellt.
Alkohol in der Stillzeit
Wenn Sie stillen sollten Sie sich bewusst machen, wann Sie alkoholische Getränke zu sich nehmen. Schränken Sie Ihren Alkoholkonsum so weit wie möglich ein. Lassen Sie ausreichend Zeit vom letzten Schluck bis zum nächsten Stillen vergehen (ca. 1 Stunde). Alkohol geht über die Muttermilch auf den Säugling über. Als Sie schwanger waren, durften Sie auch schon keinen Alkohol trinken. Dies setzt sich bedingt in der Zeit des Stillens fort. Besser: Sie verzichten auf Alkohol.
Medikamente in der Stillzeit
Vorsicht ist bei der Einnahme von Medikamenten geboten. Hier eine allgemeingültige Aussage zu treffen ist schwierig. Die Einnahme von Medikamenten sollten Sie immer mit Ihrer Hebamme oder Ihrer Frauenärztin besprechen. Generell gilt, dass der Wirkstoff Paracetamol als unbedenklich gilt. Wie auch in der Schwangerschaft gilt: Allgemein gesprochen muss der Wirkstoff des Medikaments für das Stillen freigegeben sein. Trotzdem können Sie nicht willkürlich Paracetamol oder andere Medikamente einnehmen, sondern müssen dies vorher mit Ihrer Hebamme oder Ärztin besprechen.
Verhütung in der Stillzeit
Während des Stillens findet normaler Weise kein Eisprung statt. Was aber nicht heißen soll, dass Stillen eine sichere Verhütungsmethode ist. Um sicher zu gehen, müssen Sie auch während der Stillzeit verhüten oder wenigstens Ihre Basaltemperatur mit einem Eisprungkalender kontrollieren. Wenn Sie mit der Pille verhüten möchten, achten Sie darauf, dass sie eine östrogenfreie Pille verwenden oder auch Minipille oder reine Gestagen-Pille genannt. Natürlich ist nicht ausgeschlossen, dass Sie während des Stillens schwanger werden können. Auch wenn der Eisprungrechner an sich eine schnelle Hilfe ist, um den Eisprung ausrechnen zu können, kann er Ihnen in der Zeit des Stillens keinen Dienste leisten.
Tipps für die Stillzeit
Wenn Sie stillen sollten Sie sich immer einen Rückzugsort bereithalten. Sofern möglich richten Sie das Kinderzimmer so ein, dass noch einen Stillsessel Platz findet. In einem Stillsessel können Sie ganz entspannt und in aller Ruhe stillen. Ebenso gut geeignet ist das Elternschlafzimmer. Hier können Sie, auf dem Bett liegend, wunderbar eine Position zum Stillen einnehmen. Unterschätzen Sie nicht, wie wichtig eine entspannte Atmosphäre während der Stillzeit ist. Ist es zu laut, zu kalt oder stören andere Faktoren, wirkt sich dies auf das Trinkverhalten des Kindes aus.
Stillprobleme
Trotz gutem Willen, positiver Einstellung und aller Hilfen kann es trotzdem zu einigen Problemen kommen. Probleme können plötzlich und während der gesamten Stillzeit auftreten. Typische Probleme in der Stillzeit sind wunde Brustwarzen, Milchstau, schmerzende Brustwarzen, Brustentzündungen, Hohl-, Schlupf- oder Flachwarzen oder einfach ein Kind das partout nicht trinken will. Durch rechtzeitiges Handeln können diese Probleme recht schnell behoben werden.
Wichtiges über die Stillzeit
- 1. Die Stillzeit beginnt unmittelbar nach der Schwangerschaft.
- 2. Stillen ist das Beste, was Sie für Ihr Kind machen können.
- 3. Das Stillen erzeugt eine ganz besondere Beziehung zwischen Mutter und Baby.
- 4. Wie auch in der Schwangerschaft ist eine ausgewogene Ernährung empfehlenswert.
- 5. Verzichten Sie auf Alkohol während Sie stillen.
- 6. achten Sie zumindest darauf, dass genügend Zeit zwischen Alkohol und Stillen liegt.
- 7. Finden Sie für sich die richtige Stillposition zum Stillen
- 8. Ihre Brust ernährt Ihr Baby
Wir hoffen, Sie und Ihr kleiner Schatz werden eine wunderbare Zeit verbringen, Liebe aufbauen und sich kennenlernen: in der Stillzeit.
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