Wehen – Was geschieht da eigentlich?

Was passiert bei Wehen?
Die Wehen - Ziehen, Pressen; Atmen 31845360 - Wehen © S.Kobold - Fotolia.com

Jede Wehe bringt Sie ihrem Kind ein Stückchen näher. Die Wehen verraten viel über Ihre Schwangerschaft und erfüllen dabei einen ganz bestimmten Zweck!

Die Wehen signalisieren Ihnen, dass Ihr Baby bereit ist, auf die Welt zu kommen. Gegen Ende der Schwangerschaft setzen sie immer häufiger ein. Doch warum bekommt man eigentlich Wehen und wie werden sie ausgelöst? Wie fühlen sich Wehen an und wie schmerzhaft sind sie wirklich? Welche Wehen gibt es und wie merke ich, dass die Geburt losgeht? Hier alles darüber erfahren.

Warum bekommt man Wehen?

Eine ganz banale Frage eigentlich. Klar, damit das Baby auf die Welt kommt. Aber welche Bedeutung haben dabei die Wehen und warum verursachen sie so starke Schmerzen? Kann man die Wehen evtl. auch erträglich machen, so dass man keine Schmerzen hat? Sie können auch zu unterschiedlichen Schwangerschaftswochen auftreten. Dabei gibt es verschiedene Arten. Man unterscheidet hier zwischen vorzeitigen Wehen, Übungswehen, Senkwehen, Eröffnungswehen, Presswehen, Nachgeburtswehen, Nachwehen und Stillwehen. Wie man diese erkennt, erfahren Sie weiter unten.

Was passiert bei einer Wehe?

Zunächst einmal sind Wehen eine unkontrollierbare Kontraktion der Gebärmutter. Die Gebärmutter ist ein Muskel und kann sich somit anspannen und entspannen. Das heißt, dass sich die Gebärmutter während der Wehen stark zusammenzieht (anspannt) und danach wieder auseinander (entspannt) dehnt.

Zum Ende der Schwangerschaft sollten Sie auf jeden Fall den Klinikkoffer bereithalten!

Ähnlich, als würden Sie einen Muskel anspannen und wieder entspannen. Allerdings können Sie dies hier nicht aktiv beeinflussen. Dies ist auch der Grund für die Schmerzen. Denken Sie an einen Wadenkrampf. Dabei spannt sich der Muskel auch unkontrolliert an und entspannt sich nach einiger Zeit wieder. Und jeder, der einmal einen Wadenkrampf hatte weiß, wie schmerzhaft dies ist. Bei den Wehen führt diese Kontraktion dazu, dass sich der Muttermund öffnet, der Gebärmutterhals sich verkürzt und das Ungeborene aus der Gebärmutter heraus in den Geburtskanal gedrückt wird. Mit jeder weiteren Wehe rückt das Baby der Geburt ein Stückchen näher. Da das Baby nicht alleine aus eigener Kraft aus dem Bauch heraus kann, wird es unter der Geburt durch die Wehen vorangetrieben.

Wie lange dauert eine Wehe?

Die überwiegende Mehrheit findet, dass das Glücksgefühl nach einer Geburt die Strapazen wert war.

Dies kann durchaus sehr unterschiedlich sein. Als Richtlinie kann man sagen, dass sie anfangs ca. 30 bis 40 Sekunden dauern und sich alle 15 Minuten wiederholen. In der nächsten Stufe dauern die Wehen dann bis zu 50 Sekunden und wiederholen sich ca. alle 10 Minuten. Noch intensiver sind Wehen von einer Dauer bis 55 Sekunden in einem Abstand von 5 Minuten. In der letzten Stufe dauern sie bis zu 60 Sekunden und wiederholen sich alle 2 bis 3 Minuten. Die Geburt steht nun unmittelbar bevor. Dies ist alles natürlich sehr anstrengend und auch sehr schmerzhaft. Und kräfteraubend obendrein. Daher sollten sich Schwangere immer eine Sache vor Augenhalten:

Immer daran denken:Jede Wehe bringt euch eurem Kind ein Stück näher. Nach dem Höhepunkt wird die Wehe schwächer. Sie dauert ca. 60 Sekunden. Und wenn eine Wehe vorüber ist, belästigt sie euch nie wieder.

Wehenarten

Wehen sind nicht gleich Wehen. Es gibt grundsätzlich verschiedene Arten. Dazu zählen:

  • Übungswehen
  • Vorwehen / Senkwehen
  • vorzeitige Wehen
  • Eröffnungswehen
  • Presswehen
  • Nachgeburtswehen
  • Nachwehen

Wie fühlen sich Wehen an?

Wehen fühlen sich an, wie eine Spannung im Bauch, die stetig stärker wird und sehr schmerzhaft ist, bis zu einem gewissen Punkt an Intensität zunimmt und dann langsam wieder abnimmt. Danach folgt eine Ruhephase, die im Laufe der Geburt immer kürzer wird. Dieser Schmerz ist schwer zu beschreiben. Es fühlt sich an, wie eine Mischung aus straken Menstruationsschmerzen mit üblen Magen – Darminfekt und starken Rückenschmerzen. Wehen machen die Bauchdecke sehr hart und verursachen ein Ziehen in der Leistengegend. Oft können Schwangerer nur Rückblickend den Schmerz beschreiben. Die überwiegende Mehrheit findet, dass das Glücksgefühl nach einer Geburt die Strapazen wert war.

Die richtige Atmung bei Wehen

Wehen kosten viel Kraft. Daher ist es enorm wichtig, die richtige Atmung während einer Wehe anzuwenden. Die Geburt und auch jede einzelne Wehe ist anstrengend. Ihr Körper hat nun einen höheren Sauerstoffbedarf. Durch die richtige Atmung machen Sie es sich ein Stück leichter, den Bedarf zu sättigen. Daher beachten Sie bitte unsere Ratschläge zur richtigen Atmung:

  • Zu Beginn der Wehe tief durch die Nase in den Bauch einatmen
  • Ausatmen immer durch den Mund
  • Beim Ausatmen den Mund entspannen, leicht geöffnet halten und mit einem Geräusch ausatmen (ah oder oh)
  • Auf keinen Fall die Luft anhalten

Die Wehen – wie kann ich mir sicher sein, dass es welche sind?

Wenn Sie einige der bisher beschriebenen Anzeichen von Wehen haben, Sie sich aber nicht sicher sind, ob es tatsächliche welche sind und die Geburt losgeht, können Sie einen einfachen Test machen, um sich Klarheit zu verschaffen:

Legen Sie sich für 20 Minuten in eine sehr warme Badewanne. Werden die Wehen nun stärker, können Sie sicher sein, dass Ihr Baby sich auf den Weg macht. Nehmen die Wehen hingegen ab, kann man Entwarnung geben.

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Über Nicole 102 Artikel
Nicole, Autorin seit der ersten Stunde, ist freiberufliche Hebamme mit eigener Praxis. Sie hat in Ihren 30 Jahren Berufserfahrung nichts erlebt, was es nicht gibt. Sie blickt auf einen sehr großen und tiefreichenden Erfahrungsschatz zurück, den sie hier mit euch teilt.

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