Abstillen: Das Ende einer Ära. Denn auch die schönste Zeit ist irgendwann vorbei. Genauso ist es auch mit der Stillzeit. Du warst praktisch bis hierher die Alleinernährerin, doch nun ändert sich nun die Ausgangslage.
Aber wie fängt man mit dem Abstillen am besten an? Eine neue Situation, die weder für das Baby noch für Dich als Mutter einfach ist. Damit das Abstillen so entspannt wie möglich verläuft, hier unsere Tipps lesen!
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Abstillen: So geht es idealer Weise!
Im Idealfall (nicht im Normalfall) verläuft die Stillzeit ja so: Baby kommt auf die Welt, wird das erste mal angelegt, trinkt bis es satt ist. Macht ein riesen Bäuerchen und schläft ein.
Die nächsten 6 Monate verlaufen genau so weiter! Nach 6 Monaten beginnt man dann langsam verschiedene Sorten Brei anzubieten, die das Kind natürlich sofort und gerne annimmt.
Stillen wird immer seltener, auch nachts nicht mehr so viel, Beikost wird stetig mehr und mehr, bis sie zur Hauptkost geworden ist. Und schon ist abgestillt! Total entspannt also… Kann doch jeder!
Aber man ahnt es schon: Das war weit gefehlt! Natürlich verläuft das Abstillen nur seltenst so, wie gerade beschrieben. Abstillen ist ein Prozess, der sich über mehrere Tage / Wochen hinziehen kann.
Und als solcher muss es auch wahrgenommen werden. Als Prozess eben und nicht als einmalige Sache. Erlangt man diese Denkweise, ist schon viel gewonnen. Langsam anfangen und stetig steigern.
Das größtes Problem dabei: Zu viele Meinungen!
Jeder weiß, wie man Kinder am besten ernährt, erzieht und groß werden lässt. Fragt man dazu im Freundeskreis herum, bekommt man mindestens genauso viele Antworten, wie man Freunde hat.
Und dann erst noch die Oma… Oh mein Gott, die Oma. 😉 Von daher ist guter Rat an dieser Stelle teuer. Wie aber findet man nun die richtigen Informationen rund um das Thema Abstillen? Was hilft in dieser Lebensphase am besten?
Wenn Du in den Genuss einer tollen Hebamme gekommen bist, die sich mit der nötigen Zeit um Dich gekümmert hat (was nicht immer einfach ist, da Hebammen wenig Zeit haben!), Du Dich nicht auf das Geschwätz Außenstehender verlassen und die Hebamme „einfach mal haben machen lassen“ hast, steht Dir nichts im Wege, eine einmalig schöne (individuelle) Stillzeit zu genießen!
Aber: Auch diese Zeit geht vorbei. Irgendwann kommt einfach der Zeitpunkt, an dem die Brust nicht mehr die Hauptnahrungsquelle darstellt. Zeit also, um mit dem Abstillen zu beginnen. Doch wie kann man am besten abstillen?
Tipp #1: Einfach mal auf das Bauchgefühl verlassen
Viele Mütter trauen Ihrem eigenen Bauchgefühl heutzutage nicht mehr. Doch dabei hat es die Natur so eingerichtet, dass wir instinktiv wissen, was das beste für unser Kind ist. So ist es auch beim Abstillen.
Wenn man merkt, dass das Baby ständig Hunger hat und die Muttermilch nicht mehr zu reichen scheint, ist es Zeit, die erste Beikost einzuführen. So gewöhnt sich das Baby mit der Zeit auch an festere Kost.
Das ist der erste Schritt in Richtung Abstillen. Da das Abstillen ein Prozess ist und keine einmalige Sache, beginnt mit Einführen der Beikost ein neuer Abschnitt in Baby’s Leben. Womit wir schon bei Tipp #2 wären.
Tipp #2: Vorbereitungen treffen!
Es ist natürlich absoluter Quatsch, das Stillen am Tag X einzustellen und von nun an nur noch Schweinshaxe mit Leberknödel zu füttern. Das dürfte jedem klar sein.
Noch bevor man das Abstillen wirklich angreift, kann man hier und da kleine Vorbereitungen treffen und immer mal wieder etwas festeres zu Essen anbieten. Dazu eignet sich hervorragend ein Brei oder Ähnliches.
Kann man auch ganz einfach selber kochen. Dann weiß man auch, was drin ist. Zum Beispiel Kartoffeln und Möhren weich kochen und miteinander vermengen (mit der Gabel zerdrücken bis keine groben Stückchen mehr vorhanden sind).
Hast Du den Prozess „Abstillen“ einmal in Gang gebracht, führt er irgendwann von ganz alleine zum Erfolg.
Tipp #3: Den richtigen Zeitpunkt zum Abstillen erkennen
Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt ist hierbei natürlich ganz entscheidend. Wenn medizinisch nichts dagegen spricht, bringt es ja nichts, nach 1 oder 2 Wochen abzustillen. Nur weil es evtl. bequemer ist.
Klar könnte man jetzt an dieser Stelle eine Grundsatzdiskussion über die Vor- und Nachteile des Stillens anfangen. Oder über die grundsätzliche Einstellung: „ich stille, ich stille nicht!“.
Aber das wollen wir an dieser Stelle gar nicht. Entscheidender ist doch, ob das Kind schon bereit ist, sich von der Brust loszusagen und auf das Stillen zu verzichten. Einzig und allein darum geht es.
Tipp #4: Langsam heran tasten anstatt abrupt abbrechen
Wie bei vielen Dingen im Leben zählt auch hier: Der Weg ist das Ziel. Daher hat es keine Sinn, hier mit der Brechstange heranzugehen. Die Stillzeit ist eine sehr intensive Zeit für Dich und Dein Baby. Daher lass sie am besten ganz sanft und in kleinen Schritte ausklingen.