Nach der Geburt kommt es immer wieder vor, dass Mütter in ein Stimmungstief fallen. Das ist nicht beunruhigend und ganz normal. Wenn der sogenannte Baby Blues jedoch nicht von alleine verschwindet, kann eine Wochenbettdepression dahinter stecken.
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Wie sind die ersten Tage im Wochenbett?
Die ersten Tage im Wochenbett sind häufig begleitet von Stimmungsschwankungen, die man auch als Baby Blues bezeichnet. Diese Stimmungsschwankungen verschwinden nach einigen Tagen von allein, sind vollkommen normal, treten häufig auf und sind kein Grund zur Sorge. Halten sie weiterhin an, können sie zu einer Wochenbettdepression führen, auch postpartale Depression genannt. Wichtig bei einer Wochenbettdepression ist, dass Ihnen schnell geholfen wird. Denn wird eine Wochenbettdepression nicht therapiert, kann sie zu einer chronischen Erkrankung führen.
Was ist eine Wochenbettdepression?
Eine Wochenbettdepression (postpartale Depression) ist eine depressive Störung, die in der Zeit nach der Geburt oder im Wochenbett und darüber hinaus auftreten kann. Nicht selten tritt eine Wochenbettdepression auch erst 6 Monate nach der Geburt auf. Wichtig ist, dass Frauen, die an einer postpartalen Depression leiden, schnelle Hilfe finden. Hier ist das Umfeld der betroffenen Frau gefragt. Offene Gespräche mit der jungen (betroffenen) Mutter können schnell Aufschluss über Ihre Situation geben. Fragen nach Ihrem Befinden, Ihren Gefühlen und Ängsten können schon sehr aufschlussreich sein.
Eine Wochenbettdepression ist eine ernsthafte Krankheit, die unbedingt behandelt werden muss! Haben Sie keine Scheu, offen darüber zu sprechen. Wenn Sie denken, dass Sie betroffen sind, müssen Sie sich unbedingt helfen lassen. Es ist keine Schande, an einer Wochenbettdepression zu leiden. Etwa 10 – 20 Prozent der frischgebackenen Mütter leiden an einer Wochenbettdepression.
Woran erkenne ich eine Wochenbettdepression?
Die Symptome einer Wochenbettdepression sind ähnlich, wie die des Baby Blues. Diese können unter Anderem sein:
- Starke Niedergeschlagenheit
- starke Schlafstörungen
- andauernde Erschöpfung
- Angst
- innere Leere
- Schuldgefühle
- Schlafstörungen
- negative Gedanken
Unterschied: Baby Blues / Wochenbettdepression
Wie erkenne ich, ob es sich um den Baby Blues handelt, oder ob eine depressive Störung (postpartale Depression, Wochenbettdepression) vorliegt? Der Baby Blues ist spätestens 8 Wochen nach der Geburt vorbei. Er verschwindet meist von allein. Der Baby Blues ist eher eine stark weinerliche, empfindliche Zeit. Hier kommen viele Tränen und Vorwürfe zu Tage, die meist unbegründet sind. Selbstzweifel und Stimmungsschwankungen sind alltäglich. Es ist offensichtlich, dass ein emotionales Hoch und Tief den Alltag der Mutter beherrscht.
Dies muss bei einer Wochenbettdepression nicht der Fall sein. Sie kann sich ganz still einschleichen und immer stärker werden. Hinzu kommt, dass bei einer Wochenbettdepression auch Suizidgedanken aufkommen. Gedanken wie: „Ohne mich wäre mein Baby besser dran…“ oder „Was spielt es für eine Rolle, ob ich da bin oder einfach aus dem Leben verschwinde…“. Dies sind sehr ernst zunehmende Warnsignale.
Wie viele Wochen nach der Geburt entsteht eine Wochenbettdepression?
Diese Frage kann man leider nicht pauschal beantworten. Da sie sich auch schleichend entwickeln kann, kann es bis zu 6 Monaten nach der Geburt zu einer postpartalen depressiven Störung kommen.
Ursachen für eine Wochenbettdepression
Die meisten Frauen erleben nach der Geburt eine ziemlich starke Mischung aus Glücksgefühlen, Selbstzweifeln und Ängsten. Diese Zeit ist wichtig, um das Erlebte (Geburt und Schwangerschaft) verarbeiten zu können. Hält dieser Zustand jedoch dauerhaft an, kann eine psychische Erkrankung vorliegen. Eine Wochenbettdepression ist vorprogrammiert. Wird sie nicht behandelt, kann sie zu einer ernsthaften Erkrankung führen. Ursachen für eine Wochenbettdepression können sein:
- Überforderung
- die hormonelle Umstellung
- ständig schreiendes Baby
- Schlafmangel
Erkennen Sie diese Ursachen bei sich und halten die Anzeichen für eine Wochenbettdepression schon länger an, kann bei Ihnen evtl. schon eine depressive Störung vorliegen.
Wo sind die Glücksgefühle und die Liebe zum Baby nach der Geburt
Sie sehen es bei Ihren Freundinnen, in der Krabbelgruppe oder einfach bei der frisch gebackenen Mutter auf der Straße. Überschwängliches Glück und Harmonie mit dem Baby. Es sieht alles so leicht aus, wie andere Mütter mit der neuen Situation zurechtkommen. Völlig unbeschwert und total gelassen. Und bei Ihnen? Da ist alles anders. In Ihnen findet gerade ein Kampf der Gefühle statt, mit dem Sie nicht umgehen können. Eigentlich wissen Sie, dass es alles ganz einfach ist. Eigentlich wissen Sie auch, dass Sie Ihr Baby über Alles lieben, empfinden aber nichts. Suizidgedanken kommen auf. Oft empfinden Sie auch Aggressionen gegenüber Ihrem Kind, wenn es schreit, Ihnen den Schlaf raubt oder Sie bis zum äußersten reizt.
Sie finden keine Lösung für das Problem. In Ihnen ist nur eine riesige Leere und es ist keine Hoffnung in Sicht. Sie schalten innerlich ab und können die Signale Ihres Babys nicht mehr richtig deuten, wodurch Sie Ihre Situation zudem noch mehr verschlechtert. Für Sie besteht zurzeit kein Ausweg…
Sie brauchen professionelle Hilfe. Und zwar schnell!
Wie entsteht eine Wochenbettdepression?
Eine einzelne Ursache für eine postpartale depressive Erkrankung gibt es nicht. Es kommen meistens mehrere Faktoren zusammen, die eine Wochenbettdepression auslösen können. Ebenfalls muss eine depressive Störung nicht zwangsläufig im Wochenbett auftreten. Bis zu einem halben Jahr nach der Geburt können verschiedene Faktoren eine Wochenbettdepression auslösen. Die Zeit des Wochenbetts ist zwar nun längst vorüber, die Ursache für eine depressive Störung liegt aber meist in der Zeit nach des Wochenbetts, an der neuen Situation mit einem Baby, dem Schlafmangel, der Hormonumstellung, dem Stress oder der gesamten neuen Situation.
Wo bekomme ich Hilfe bei einer Wochenbettdepression?
Viele nützliche und weiterführende Informationen finden Sie auf der Internetseite des Vereins Schatten & Licht. Zudem auch eine Liste von Fachleuten und –kliniken.
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