Alkohol in der Schwangerschaft

Alkohol in der Schwangerschaft
Alkohol in der Schwangerschaft ist schädlich und gefährlich! Fotolia - Pregnancy - pregnant woman health care © Rafael Ben-Ari

Alkohol in der Schwangerschaft hat fatale Folgen für ein ungeborenes Baby. Selbst der Genuss kleinster Mengen kann einem Baby irreparablen Schaden zuführen. Dabei wissen viele Schwangere nicht, was sie ihrem Kind antun. Was alles passieren kann, erfahren Sie in diesem Artikel.

Alkohol in der Schwangerschaft ist schädlich für das Baby

Ein Gläschen Sekt auf einer Party, ein Glas Wein am Wochenende zur Entspannung. In der Schwangerschaft undenkbar. Jedes Glas in der Schwangerschaft ist ein Glas zu viel! Alkohol kann irreversible (endgültige / nicht behebbare) Schäden bei einem ungeborenen Kind verursachen. Wer in der Schwangerschaft Alkohol trinkt, nimmt dies, wissentlich oder unwissentlich, in Kauf.

Dieser Artikel soll Schwangere im Umgang mit Alkohol sensibilisieren und mögliche Risiken und Gefahren aufzeigen. Denn viele schwangere Frauen wissen nicht, dass Alkohol ein absolutes Tabu für sie ist. Häufig wird davon ausgegangen, dass lediglich regelmäßiger Alkoholkonsum oder gar Trinkexzesse schädlich für das Baby sind. Doch damit liegt man weit daneben. Selbst der gelegentliche, vereinzelte Genuss von Alkohol schadet jedem Ungeborenen.

Sich der Gefahren bewusst werden

Viele giftige Stoffe werden bereits gar nicht erst an das Ungeborene weitergegeben. Die sogenannte Plazentaschranke schütz das Baby vor etwaigen Gefahren im Blutkreislauf der Mutter. Wie z.B. bei einigen Viren oder Bakterien. Bei Alkohol ist dies nicht der Fall. Alkohol ist ein Gift, welches die Plazentaschranke überschreitet und damit in den Blutkreislauf des Babys gelangt. Das heißt, dass der Alkoholgehalt des mütterlichen Blutes in gleicher Höhe auf das Baby übergeht.

Die Leber des Embryos ist noch nicht in der Lage, solche Gifte abzubauen. Jetzt braucht man nicht unbedingt über tiefes medizinisches Wissen verfügen, um die dadurch auftretenden Gefahren zu erkennen. Nicht nur, aber ganz besonders in der Frühschwangerschaft kann die körperliche Entwicklung bleibend geschädigt werden. So leidet die Entwicklung aller Organe unter dem Alkoholeinfluss. Ist die organbildende Phase im Mutterleib abgeschlossen, leidet im späteren Verlauf der Schwangerschaft nachweislich die Entwicklung des Nervensystems. Die Folgen sind körperliche Defizite, Beeinträchtigungen im Sozialverhalten sowie eine Störung der Lernfähigkeit.

Spätestens mit den ersten Anzeichen auf eine Schwangerschaft keinen Alkohol mehr trinken. Das sollte auch für den werdenden Vater gelten!

Ab wann ist Alkohol in der Schwangerschaft gefährlich?

Es ist allgemein bekannt, dass bereits mit Einsetzen der Schwangerschaft Alkohol eine schädigende Wirkung hat. Daher gilt in der Schwangerschaft die Null-Promille-Regel! Besser wäre natürlich noch, bereits vor der Familienplanung keinen Alkohol mehr zu trinken. So schließt man Schädigungen in der Frühschwangerschaft aus. Der moderne Papi zieht hier natürlich mit und verzichtet ebenfalls gänzlich auf Alkohol.

Jedes Glas schädigt das Ungeborene

In der Schwangerschaft gilt die Grundregel: Jeder Schluck Alkohol ist ein Schluck zu viel. Es ist wirklich wichtig, dass man dies verinnerlicht. Auch wenn vielleicht weniger spaßbehaftet, ist in der Schwangerschaft auf jeden Fall die alkoholfreie Variante von Sekt, Bier und Co zu bevorzugen.

Wer eine Schwangerschaft plant, sollte vorher schon aufhören, Alkohol zu trinken. Das gilt auch für den werdenden Vater.

Was ist, wenn man gar nicht weiß, dass man schwanger ist?

Viele kennen diese Situation. Man ist einige Tage drüber, macht sich keine großartigen Gedanken und trinkt weiter Alkohol. Auf einer Party, zum Feierabend oder bei einem schönen Abendessen. Wenig später erfährt man dann, dass man schwanger ist. Das kann natürlich passieren. Wichtig ist jetzt, sofort auf antialkoholische Getränke umzusteigen. Dass man Alkohol getrunken hat, kann man nicht mehr rückgängig machen. In der Frühschwangerschaft gilt allgemein das Alles oder Nichts-Prinzip. Entweder ist die befruchtete Eizelle in der Lage sich weiter zu entwickeln oder sie stirbt ab. Daher gilt auch hier: Besser vorher schon keinen Alkohol trinken.

Alkohol in der frühen Schwangerschaft

Mit dem Begriff Frühschwangerschaft bezeichnet man den Zeitpunkt der Befruchtung bis zum Ende der 12. Schwangerschaftswoche. In diesem frühen Stadium der Schwangerschaft ist Alkohol besonders gefährlich. Es kommt sehr häufig vor, dass zu diesem Zeitpunkt noch Radler, Bier, Sekt oder Wein getrunken wird. Gerade weil man noch nichts von der frohen Botschaft weiß. Meist ist es so, dass der Konsum von Alkohol zu einer Fehlgeburt führt oder aber rein gar nichts passiert. Dass man Alkohol getrunken hat kann man nun nicht mehr ändern. Daher heißt es einfach abwarten und hoffen, dass nichts passiert. Das mag jetzt für viele Schwangere beunruhigend klingen, muss aber leider so akzeptiert werden. Mediziner nennen dies das Alles oder Nichts Prinzip.

In der Schwangerschaft gibt es keine Grenze, unterhalb der Alkohol als bedenkenlos einzustufen ist. Jedes Glas schädigt Ihr Kind!

Folgen von Alkohol in der Schwangerschaft: welche Schäden können auftreten?

Unter dem Begriff FASD werden die Auswirkungen und Schäden durch Alkohol in der Schwangerschaft zusammengefasst. FASD bedeutet Fetal Alcohol Spectrum Disorder und bezeichnet die fetalen Störungen durch den Konsum von Alkohol der Mutter in der Schwangerschaft. Je nach Schwangerschaftswoche werden unterschiedliche Entwicklungsphasen des heranwachsenden Babys gestört. Diese können sein:

Organische Schäden

Im ersten Drittel der Schwangerschaft bilden sich hauptsächlich die ersten Organe des Babys. Die Folge können Herzfehler, Trichterbrust, Sprech- und Hörstörungen oder Schlafstörungen sein.

Fehlgeburten

Alkohol in der Schwangerschaft kann ebenso zu vermehrten Fehlgeburten führen.

Schäden am zentralen Nervensystem

Die Folge von Alkohol in der Schwangerschaft können bspw. Hyperaktivität, emotionale Instabilität, Konzentrations- und Lernschwächen uvm.

Fazit

Der Konsum von Alkohol in der Frühschwangerschaft kommt sehr häufig vor, da viele Frauen zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wissen, dass sie schwanger sind. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft trinken 44% der Frauen weiterhin Alkohol, weil sie sich der Gefahren einfach nicht bewusst sind. Selbst bei kleinsten Mengen Alkohol, können schwere Störungen und Missbildungen die Folge sein.

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Über Nicole 102 Artikel
Nicole, Autorin seit der ersten Stunde, ist freiberufliche Hebamme mit eigener Praxis. Sie hat in Ihren 30 Jahren Berufserfahrung nichts erlebt, was es nicht gibt. Sie blickt auf einen sehr großen und tiefreichenden Erfahrungsschatz zurück, den sie hier mit euch teilt.

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