Schwanger sein ist ungemein spannend. Jede Woche passiert etwas Neues. Leider schmerzt in der Zeit öfter ordentlich der Rücken und die Füße schwellen an. Da kann ein warmes Bad helfen. Aber ist das gut für Sie und Ihr Baby?
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Allgemeines zum Baden in der Schwangerschaft
Direkt die Antwort: Ja, Baden während der Schwangerschaft ist erlaubt und Schwimmen ist eine klasse Sportart für Schwangere. Dabei können Sie aktiv bleiben und Ihre Gelenke werden geschont. Bei Schmerzen tut Ihnen die Wärme gut und auch das Baby spürt sie. Ein paar Dinge sollten Schwangere aber beachten: Nicht zu heiß baden, maximal bei 35 Grad. Nicht zu lange baden, maximal 20 Minuten. Nehmen Sie etwas zu trinken mit, damit Sie den Flüssigkeitsverlust beim Schwitzen ausgleichen.
Baden Sie nicht allein, sondern nur, wenn Ihr Partner, Ihre Partnerin oder eine andere Person Zuhause ist, die Ihnen im Notfall hilft. Verzichten Sie auf ätherische Öle, wie Kampfer oder Zimt. Sie können vorzeitige Wehen auslösen. Schwimmen in Schwimmbecken und Seen ist für Schwangere auch okay, aber Whirlpools sollten Sie vermeiden. In dem warmen Wasser vermehren sich Bakterien schnell und können Scheideninfektionen hervorrufen.
Badewanne: Darauf sollten Sie beim Baden in der Schwangerschaft achten
Ein warmes Bad in der Wanne entspannt und lockert Ihre Muskulatur. Rücken und Gelenke werden entlastet und auch Ihr Baby spürt die Wärme. Worauf Sie achten sollten:
Nicht zu heiß: Das Badewasser sollte maximal 35 Grad warm sein. Überprüfen Sie die Temperatur mit einem Badethermometer, das benötigen Sie sowieso bald für Ihr Baby. Temperaturen ab 37 Grad können frühzeitige Wehen auslösen und erweitern Ihre Gefäße. Dadurch sinkt der Blutdruck ab und Kreislaufprobleme sind gefährlich in der rutschigen Badewanne.
Nicht zu lange: Steigen Sie maximal 20 Minuten in die Wanne, um Ihren Kreislauf nicht zu überfordern. Nehmen Sie etwas zu trinken mit, damit Sie den Flüssigkeitsverlust beim Schwitzen ausgleichen.
Nicht allein: Nehmen Sie nur ein Bad, wenn Sie nicht allein Zuhause sind. Falls Ihnen plötzlich übel oder schwindelig wird, ist es besser, wenn Sie jemanden rufen können.
Keine ätherischen Öle: Ätherische Öle, wie Zimt, Nelken oder Kampfer können vorzeitige Wehen auslösen.
Darf man in der Schwangerschaft im Whirlpool baden?
Vermeiden Sie Baden in Whirlpools. Das hat drei entscheidende Gründe: Erstens ist die Temperatur in Whirlpools oft mehr als 37 Grad warm. Hohe Temperaturen beschleunigen gerade bei Schwangeren den Puls, vielen Frauen wird dann schwindelig. Zweitens vermehren sich in hohen Temperaturen schnell Bakterien und Pilze.
Da täglich viele Leute in dem Pool entspannen und das Wasser nicht so häufig gewechselt wird, befinden sich darin sehr viele Bakterien. Und das ist deshalb nicht gut für Sie, weil sich drittens während der Schwangerschaft Ihr Hormonhaushalt verändert und sich das Säureniveau in Ihrer Scheide verringert. Dadurch ist Ihre Immunabwehr nicht so stark wie sonst und Sie sind anfälliger für Infektionen. Fazit: Baden im Whirlpool können Scheideninfektionen hervorrufen, wie lästig juckende Pilzinfektionen.
In der Schwangerschaft ins Schwimmbad?
In Schwimmbädern können Schwangere bedenkenlos schwimmen gehen. Schwimmen hilft sogar gegen Darmträgheit, die in vielen Schwangerschaften auftritt. Das Infektionsrisiko ist sehr gering, weil das Wasser in den meisten Schwimmbädern streng kontrolliert wird. Diese schonende Sportart ist während der Schwangerschaft perfekt geeignet, um sich fit zu halten, Gelenke und Rücken werden entlastet und der Kreislauf angekurbelt. Auch in den letzten Wochen der Schwangerschaft können Sie schwimmen gehen.
Drei Tipps: Lassen Sie es ruhig angehen, überanstrengen Sie Ihren Kreislauf nicht und planen Sie Pausen ein. Am besten trainieren Sie nicht auf Leistung und nur in den Schwimmarten Brust, Kraul und Rücken. Nach dem Schwimmen sorgfältig duschen, abtrocknen und trockene Kleidung anziehen, dann riskieren Sie keine Erkältung.
In der Schwangerschaft in Seen und Flüssen baden?
Auf Baden in Seen und Flüssen müssen Sie während der Schwangerschaft nicht verzichten. Allerdings: Informieren Sie sich vorher über die Wasserqualität. Denn in heißen Sommern kann diese umkippen und Keime lauern im Wasser. Dann sollten schwangere Frauen nicht in Naturgewässern schwimmen, um eine Infektion zu vermeiden. Informieren können Sie sich im Internet, bei Ihrer Stadtverwaltung oder einem regionalen Radiosender.
Ist die Wasserqualität gut und steht einem Badetag am See nichts im Weg, verwenden Sie Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor. Gehen Sie langsam ins kühle Wasser und schonen Sie Ihren Kreislauf. Schwimmen Sie nur in Begleitung, die Ihnen im Notfall hilft. Und nehmen Sie Wechselkleidung mit. Tauschen Sie die nassen Schwimmsachen nach dem Baden, um auch dabei eine Pilzinfektion zu vermeiden.
Hautpflege nach dem Baden in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft sind Ihre Hormonwerte erhöht, wie etwa von Progesteron und Östrogen. Das hat Auswirkungen auf Ihre Haut: trockene Stellen oder Entzündungen. Nach dem Baden können Sie Ihre Haut unterstützen mit reichhaltigen, feuchtigkeitsspendenden Cremes oder Körperölen, die schnell in die Haut einziehen und sie geschmeidig machen. Achten Sie dabei auf Produkte ohne Parfüm, Konservierungsstoffe und unnötig synthetische Inhaltsstoffe.
Naturprodukte belasten Ihre gereizte, trockene Haut nicht noch zusätzlich. Wenn Sie vor dem Auftragen der Pflege Ihre Haut leicht mit einer Bürste massieren, regen Sie die Durchblutung an und die Cremes wirken besonders gut. Verbinden Sie das Auftragen auch mit einer Massage von Bauch, Brust und Oberschenkeln in kreisenden Bewegungen. Die zusätzliche Hautpflege beugt Schwangerschaftsstreifen wirksam vor.
Gibt es Risiken?
Risiken und Gefahren gibt es eigentlich nicht, wenn Sie die oben genannten Anregungen beachten. Vertrauen Sie sich selbst und hören Sie auf Ihren Körper. Der weiß am besten, was Ihnen gut tut. Sind Sie kaputt oder ist Ihnen schwindelig, dann steigen Sie langsam und vorsichtig aus der Wanne. Nehmen Sie sich in öffentlichen Einrichtungen und Gewässern vor tobenden Kindern in Acht und gehen Sie auf Abstand, damit Sie nicht ausversehen einen Tritt abbekommen.
Und wenn Sie sich doch nicht ganz sicher sind, ob Sie sich Baden und Schwimmen während der Schwangerschaft zutrauen, fragen Sie Ihre Hebamme oder Ihren Frauenarzt bzw. Ihre Frauenärztin. Sie werden Ihnen gerne helfen und Tipps geben.
Fazit: Darf man in der Schwangerschaft baden?
Ja, sie dürfen während der Schwangerschaft schwimmen und baden. Es ist sogar gut, wenn Sie ein paar Hinweise beachten, sich nicht überanstrengen und nicht im Wasser überhitzen. Schwimmen ist eine besonders gut geeignete Sportart für schwangere Frauen. Denn sie regt Ihren Stoffwechsel an und kann sogar Verstopfungen entgegenwirken. Warme Bäder in der Wanne lockern Ihre Muskulatur und entspannen Ihren Rücken. Wenn Sie nach dem Bad eine feuchtigkeitsspendende Lotion verwenden und diese mit einer leichten Massage in Ihre Haut einmassieren, können Sie sogar Schwangerschaftsstreifen wirksam vorbeugen. Genießen Sie Ihr Bad und Ihre Schwangerschaft!