Fahrradfahren in der Schwangerschaft – ist das eine gute Idee? Viele Frauen stellen sich diese Frage, wenn sie Nachwuchs erwarten. Doch worin liegen die Vorteile und welche Risiken gibt es und was sollte man beachten?
Artikelinhalt
Gutes Training für den Körper
Auch in der Schwangerschaft kann Fahrradfahren ein gutes Training sein. Damit werden Krampfadern und Schwangerschaftsdiabetes zuverlässig vorgebeugt. Das Fahrradfahren in der Schwangerschaft regt unser Herz-Kreislauf-System an und schafft es den Cholesterinspiegel zu senken. Natürlich hält uns das Radfahren darüber hinaus auch noch fit – was will man also mehr!?
Darf man in der Schwangerschaft Fahrradfahren?
Früher ging man davon aus, dass Fahrradfahren in der Schwangerschaft ungesund ist. Man ging davon aus, dass jede körperliche Bewegung gefährlich sein könnte. Heute weiß man jedoch, dass Sport auch während einer Schwangerschaft sehr gesund ist. Vielen Schwangerschaftsbeschwerden kann mit richtig dosiertem Sport außerdem effektiv vorgebeugt werden. Auf die Geburt selbst kann man sich durch Sport übrigens ebenfalls gut vorbereiten, denn die Geburt bedeutet für unseren Körper “Arbeit”. Was bedeutet es also, wenn der Körper ganze 9 Monate lang nicht gearbeitet hat?
Die Geburt wird uns dann noch schwerer fallen… Frauen, die sich jedoch auch in der Schwangerschaft ausreichend sportlich engagieren, haben es meist leichter. Das Fahrradfahren in der Schwangerschaft zählt zu einer der beliebtesten Sportarten während dieser wundervollen Zeit. Dennoch haben einige Frauen nach wie vor Angst und stellen sich die Frage, ob das Radfahren nicht doch eine Gefahr für sich und das Kind mitbringen kann!? Bei dieser Frage kann man jedoch beruhigen: Das Radfahren bringt nur wenige Risiken mit sich und ist sogar zu empfehlen!
Die vielen Vorteile
Frauen, die in ihrer Schwangerschaft Fahrradfahren können von einige Vorteilen profitieren. Die Bewegung auf zwei Rädern ist für sehr viele Frauen angenehmer, als sich zu Fuß fortzubewegen. Vor allem, wenn der Bauch wächst, bevorzugen es viele Frauen das Rad zu benutzen. Die Knochen und die Gelenke werden dabei geschont und eine aufrechte Haltung wird ebenfalls erleichtert. Dies beugt auch Schwangerschaftsbeschwerden wie beispielsweise Rückenschmerzen effektiv vor.
Vorteil 1:
Auch Krampfadern und Diabetes kannst Du durch das Fahrradfahren den Kampf ansagen. Nicht nur Deine Beine werden durch das Treten der Radpedale trainiert. Ein weiterer Vorteil: Das Treten der Pedale sorgt für ein Zusammenziehen Deiner Beinmuskeln. Dies wiederum sorgt dafür, dass die Venen ständig zusammengedrückt werden.
Vorteil 2:
Dadurch wird mehr Blut zum Herzen gepumpt, was gegen einen Blutstau und gegen Krampfadern helfen kann. Schwangere Frauen berichten immer wieder, dass sich ihre Beine bereits nach kurzem Fahrradfahren deutlich leichter anfühlen. Auch die Schmerzen in den Füßen lassen nach oder verschwinden sogar vollkommen. Zudem nehmen Wassereinlagerungen ab.
Vorteil 3:
Viele Frauen haben während der Schwangerschaft mit Wasser in den Beinen zu kämpfen, was durch das Radfahren verringert werden kann. Bereits nach kurzer Zeit fühlen sich viele Schwangere fitter und vitaler. Wichtig dabei ist jedoch, dass Du auf eine aufrechte Sitzposition achtest. Das Blut kann nur dann auch wirklich gut zirkulieren. Außerdem solltest Du bedenken, dass Du den Sattel und den Lenker eventuell nach einigen Monaten verstellen musst, denn der Bauch benötigt selbstverständlich ausreichend Platz.
Vorteil 4:
Es sind also die aktiven Bewegungen, die in der Schwangerschaft gut tun. Diese regen den Kreislauf an und wirken sich auch positiv auf die Durchblutung aus. Die Ausdauer und die Leistungsfähigkeit können außerdem gesteigert werden. Ein weiterer Vorteil: Der Herzmuskel wird trainiert.
Weitere Vorteile beim Fahrradfahren in der Schwangerschaft
Und als ob dies nicht bereits genügend Vorteile wären: Durch das Training bekommt die Frau auch viel Energie. Das Radfahren sorgt dafür, dass Fett und Kalorien verbrannt werden, was sich wiederum nach der Schwangerschaft positiv auswirkt. Die Bewegung sorgt dafür, dass der Blutzucker gesenkt wird. Wer also regelmäßig mit dem Rad fährt, kann etwas gegen Schwangerschaftsdiabetes unternehmen.
Die Risiken
Eigentlich gibt es keine besonderen Risiken, wenn es um das Radfahren in der Schwangerschaft geht. Jeder Sport sollte mit einem gewissen Maß an Vorsicht begangen werden. In der Schwangerschaft solltest Du darauf achten, dass Du Deinen Körper nicht überhitzt oder überforderst. Ein Pulsmesser kann dabei helfen, wenn man sich unsicher ist.
Wer in der Schwangerschaft Radfahren möchte, sollte darauf achten, dass die Strecken auch gut zu bewältigen sind und man sich dabei nicht übernehmen muss. Vor allem am Ende der Schwangerschaft wird das Radfahren etwas anstrengender werden. Die Leistungsfähigkeit lässt nach, dies ist ein vollkommen normaler Vorgang.
Bei Strecken, die lange bergauf gehen, sollte man darauf achten, dass man eventuell einmal öfter absteigt und das Rad vielleicht einmal mehr schiebt. So kann man selbst sichergehen, dass das Kind nicht gefährdet ist.
Ein guter Ratschlag ist zudem auf sich und seine Intuition zu achten. Wer also bemerkt, dass ihm die Fahrt nicht gut tut oder die Strecke doch zu lange bzw. zu anstrengend ist, sollte lieber absteigen, eine kleine Pause machen oder die Tour vollkommen abbrechen.
Auf die Haltung kommt es an!
Auch in der Schwangerschaft (oder gerade in der Schwangerschaft) sollte man auf eine gesunde Haltung achten. Es ist wichtig, dass man also richtig auf dem Rad sitzt, damit man die Knochen und Gelenke entlasten kann. Besonders in der Schwangerschaft sollte man darauf achten, dass man richtig im Sattel sitzt, damit die Fahrt nicht nur angenehm, sondern auch sicher ist. Das Rad muss zuvor also richtig eingestellt werden. Im Laufe der Schwangerschaft ist es außerdem vollkommen normal, dass das Rad wieder erneut angepasst werden muss. Schließlich verändert sich der Körper der Frau ja mit dem wachsenden Kind!
Sorgfältiges Fahren
Natürlich kann es auch in der Schwangerschaft zu Unfällen kommen. Es ist nicht selten, dass man vom Rad fällt, egal ob schwanger oder nicht. Du solltest also unbedingt darauf achten, mit einer gewissen Sorgfalt zu fahren. Vor allem Unebenheiten auf dem Boden solltest Du ernst nehmen. Und auch die Geschwindigkeit sollte man in jedem Fall der Situation anpassen.
Stürze vermeiden
Frauen, die sich am Ende ihrer Schwangerschaft befinden wissen, dass die Sache nicht einfacher wird. Es wird mitunter schwieriger das Gleichgewicht auf dem Rad halten zu können. Vor allem im Winter sollte man auf Glatteis achten und vereiste Wege meiden. Auch holprigen Abkürzungen etc. sollte man aus dem Weg gehen. Das Kind ist in Deinem Bauch durch das Fruchtwasser zwar gut geschützt, dennoch können Unebenheiten etc. zu Stürzen führen, die Du ganz einfach vermeiden kannst. Wer also sichergehen möchte, sollte einfach gewisse Dinge auf seinen Fahrten beachten, damit das Radfahren auch in der Schwangerschaft angenehm ist und ohne Angst vonstatten gehen kann.
Achtung im Straßenverkehr
Ein wichtiger Punkt beim Fahrradfahren in der Schwangerschaft ist natürlich auch der Straßenverkehr. Hier sollte man ganz besonders aufpassen und darauf achten, kein Risiko einzugehen. Unfälle und Kollisionen sollten natürlich ganz besonders in der Schwangerschaft verhindert werden. Straßen, die zu sehr befahren werden, solltest Du lieber meiden. Muss man mit dem Rad zur Arbeit fahren, gibt es eventuell eine Nebenstraße, die besser geeignet wäre? Diese Dinge sind nur kleine Ratschläge, die mitunter Gold wert sein können!
Kurzes Fazit
Bewegung ist auch in der Schwangerschaft wichtig. Frauen, die gerne Radfahren, sollten dies auch in der Schwangerschaft weiterhin tun. Das Fahrradfahren in der Schwangerschaft bringt relativ wenige Risiken mit sich. Wenn Du also mit Bedacht fährst und dafür sorgst, dass Unfälle und Stürze vermieden werden, tust Du Deinem Körper etwas Gutes und beugst Krampfadern und Schwangerschaftsdiabetes vor.
Zudem geben viele schwangere Frauen an, dass sie durch das Fahrradfahren in der Schwangerschaft einfach eine körperliche Erleichterung wahrnehmen können. Wer also weiterhin gerne mit dem Rad zur Arbeit, zur Freundin oder einfach so herumfahren will, soll dies auch weiterhin tun. Meiden sollte man lediglich Straßen, die zu sehr befahren sind. In diesem Fall sollte man sich überlegen eventuell doch eine andere Strecke zu nehmen. Auch auf Unebenheiten, glatte Fahrbahnen im Winter und auf Schlaglöcher sollte man in der Schwangerschaft besonders achten. Besser also man schiebt das Rad im Zweifelsfall einmal mehr!