Vorsicht bei der Einnahme von Medikamenten in der Schwangerschaft! Vieles ist absolut tabu. Manches Medikament ist ungefährlich. Auf was Sie alles achten müssen, erfahren Sie hier.
Wenn Sie Medikamente in der Schwangerschaft nehmen müssen, ist es am wichtigsten, sich bei Ihrem Frauenarzt / -ärztin oder Ihrer Hebamme am besten vor einer Schwangerschaft über etwaige Risiken zu informieren. Oft sind Zweifel, Ängste oder Sorgen unbegründet, wenn man rechtzeitig den richtigen Weg einschlägt und offen alles mit dem behandelnden Arzt / Ärztin bespricht. Wir haben alles Wichtige und Wissenswertes zum Thema Medikamente in der Schwangerschaft zusammengetragen.
Artikelinhalt
Allgemeine Informationen über Medikamente in der Schwangerschaft
Medikamente wirken sich direkt auf den eigenen Organismus. Sie helfen Krankheiten und Beschwerden vieler Art zu heilen oder zu lindern. In der Schwangerschaft können Medikamente jedoch ebenfalls in den Organismus ihres ungeborenen Babys übergehen. Dies kann mitunter zu Komplikationen in der Schwangerschaft führen und ihrem kleinen Schatz erheblichen Schaden zufügen. Es gibt aber gewisse Medikamente, die in der Schwangerschaft vom heutigen Wissensstand aus absolut unbedenklich sind. Bevor Sie also eine Behandlung abbrechen, Medikamente absetzen oder neue Medikamente einnehmen, müssen Sie vorher unbedingt mit Ihrem Frauenarzt / -ärztin oder ihrer Hebamme darüber sprechen. Leiden Sie an chronischen Erkrankungen oder nehmen regelmäßig Medikamente, sollte auch dies geklärt werden. Am besten, bevor Sie schwanger werden. Gerade die ersten Schwangerschaftswochen sind sehr entscheidend und Ihr Baby ist in dieser Zeit sehr anfällig in Bezug auf Medikamente, Alkohol, Drogen, etc.
Es gibt Situationen, in denen Medikamente in der Schwangerschaft unumgänglich sind. Gerade bei chronischen Erkrankungen sollten Medikamente auch während der Schwangerschaft, nach Absprache mit Ihrem Frauenarzt / -ärztin oder Hebamme, weiterhin eingenommen werden. Oft gibt es auch ein „schwangerschaftstaugliches“ Pendant zu dem verschriebenen Medikament. Hier kann Ihnen ihr Arzt / Ärztin Empfehlungen und Hilfestellungen geben.
Keine pauschale Aussage möglich!
Bitte beachten Sie, dass pauschale Aussagen nur sehr schwer bis unmöglich zu treffen sind. Individuelle Beratungen oder Therapieformen können nur in Absprache mit einem Arzt / Ärztin durchgeführt werden. Diese Seite dient als allgemeine Informationsseite und nicht als Vorschlag für eine Therapie. Die Einnahme von Medikamenten in der Schwangerschaft oder das Absetzen dieser, ist VORHER mit einem Arzt / Ärztin oder einer Hebamme zu besprechen!
Medikamente in der Schwangerschaft bei Chronischen Erkrankung absetzen?
Bei chronischen Erkrankungen sollten sie nicht sofort Ihre Medikamente in der Schwangerschaft absetzen, wenn Sie einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand halten. Suchen Sie lieber umgehend das Gespräch mit dem Frauenarzt / -ärztin Ihres Vertrauens. Wenn Sie eine Schwangerschaft planen, sollten Sie rechtzeitig (noch vor dem Eintritt einer Schwangerschaft) einen Termin zur Beratung vereinbaren. Häufige chronische Erkrankungen sind Schilddrüsenüber- bzw. -Unterfunktion, Bluthochdruck, diverse Autoimmunkrankheiten (Wikipedia) (Rheuma, Diabetes) und Gerinnungsstörungen, welche in der Schwangerschaft weiterhin behandelt werden.
Im Allgemeinen lieber auf Medikamente in der Schwangerschaft verzichten
Es ist schon irgendwo unfair. Plagen einen die typischen Schwangerschaftsbeschwerden nicht schon genug, kommen dann auch noch Erkältungen, Husten, Schnupfen und andere Quälgeister dazu. Und Sie dürfen keinerlei Medikamente einnehmen. Ja, das ist unfair. Aber notwendig. Denken Sie immer daran: Sie machen das nicht für sich. Sie machen das für das unschuldige Wesen in Ihrem Bauch.
Paracetamol
Paracetamol ist das einzige Medikament in der Schwangerschaft, welches als unbedenklich gilt. Sie können Paracetamol bei leichten bis mittleren Schmerzen, Erkältungen oder Fieber in der Schwangerschaft einnehmen. Natürlich gilt auch hier, dass Sie nur geringe Mengen an Paracetamol einnehmen und dies mit Ihrem Frauenarzt / -ärztin oder Hebamme besprechen. Eine gelegentliche Einnahme von Paracetamol gilt bislang als unbedenklich, sofern Sie sich an vorgeschriebene Dosierungen halten und die Anweisung von Ihrem Frauenarzt / -ärztin oder Hebamme beachten.
Weitere Infos zu Paracetamol in der Schwangerschaft
Bitte lesen Sie hierzu die aktuellen Ereignisse und Erkenntnisse. Die Einnahme von Paracetamol ist ein viel diskutiertes Thema.
schmerzklinik.de: http://www.schmerzklinik.de/2011/01/20/paracetamol-aktuelle-warnung-vor-der-einnahme-in-der-schwangerschaft/
In jedem Fall sind Medikamente in der Schwangerschaft immer mit Bedacht einzunehmen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme über das Verhältnis von Nutzen und Risiko. Wenn es irgendwie geht, sollte auf Medikamente in der Schwangerschaft verzichtet werden.
Und bei Heuschnupfen
Heuschnupfen ist eine echte Plage. Kaum kommen die schönen sonnigen Tage, scheinen die Pollen bereits auf einen zu warten. Als ob das nicht schon lästig genug wäre, kann man Heuschnupfen in der Schwangerschaft neben all den anderen Beschwerden ja nun gar nicht brauchen. Medikamente sind auch hier weitestgehend ungeeignet. Deshalb sollten Sie eine Behandlung trotzdem nicht ausfallen lassen. Einen Heuschnupfen nicht zu behandeln kann unter Umständen zu Asthma-Anfällen führen.
Wichtig ist auch hier eine Absprache mit ihrem Arzt / Ärztin. Es muss das Nutzen-/ Risikoverhältnis abgewogen werden. Empfohlen werden keinerlei Medikamente gegen Heuschnupfen in der Schwangerschaft einzunehmen. Allerdings sollte beachtet werden, dass die Einnahme eines Nasensprays gegen Heuschnupfen nützlicher ist, als das Risiko einen asthmatischen Anfall zu erleiden. Dies muss aber immer individuell mit Ihrem Arzt / Ärztin besprochen werden. Alternativ kann man bei Heuschnupfen auch homöopathisch (Globuli) therapieren.
TIPP: Lieber einen kalten, nassen Waschlappen auf Augen, Nase und Mund legen. Das hilft, die Schwellung / Reizung zu reduzieren. Gerade bei gereizten Augen verschafft ein kalter, nasser Waschlappen Linderung.
Ist Hustensaft in der Schwangerschaft ok?
Viele Hustensäfte enthalten Alkohol und sind so pauschal in der Schwangerschaft ungeeignet. Dennoch gibt es Hustensäfte, welche relativ unbedenklich sind. Dazu zählen Prospan (Husten allgemeine) oder Bronchipret (bei Bronchitis). Aber auch hier können homöopathische Mittel (Globuli) helfen.
Bei Husten in der Schwangerschaft wird weiterhin empfohlen, viel zu trinken (warmer Tee) und zu inhalieren (Kochsalzlösung).
Was hilft bei Halsschmerzen?
Bei Halsschmerzen helfen oft bewährte Hausmittel. Aber auch Sprays die Kamillenextrakt enthalten sind unbedenklich.
Schnupfen – was nun? Nasenspray in der Schwangerschaft
Auf Nasensprays müssen Sie leider in der Schwangerschaft verzichten. Einzige Ausnahme : Euphorbium.
Antibiotikum in der Schwangerschaft?
Da man Antibiotika nur auf Rezept bekommt, müssen Sie so oder so mit Ihrem Arzt / Ärztin darüber reden. Es gibt einige Antibiotika, die in der Schwangerschaft zugelassen sind. Welches dies sind und wann sie zum Einsatz kommen, besprechen Sie bitte mit Ihrer Hebamme bzw. Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin.
Medikamente in der Schwangerschaft bei Erkältung und Fieber
Auch hier gilt: Keine Einnahme von Medikamenten ohne Absprache mit Ihrem Arzt / Ärztin oder Ihrer Hebamme. Im Allgemeinen sollten Sie viel Trinken (Tee, Wasser). Verzichten Sie auf Erkältungssäfte jeglicher Art, da diese sehr viel Alkohol enthalten. Und das kann Ihrem kleinen Schatz sehr wohl schaden.
Bei Fieber ist es ok, wenn Sie Paracetamol nehmen. Stellt sich jedoch keine Linderung / Besserung ein, sollten Sie umgehend Ihren Arzt / Ärztin aufsuchen. Auch hier sollten Sie die Einnahme eines Medikamentes vorher mit einem Arzt besprechen.
Antworten
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.